Die Wahl der richtigen Elektrode ist entscheidend für den Erfolg beim Schweißen. Jede Elektrode hat spezifische Eigenschaften, die sie für bestimmte Materialien, Anwendungen und Schweißbedingungen geeignet machen. Im Folgenden finden Sie eine Übersicht über die gängigen Elektrodenarten und ihre Einsatzbereiche.
Welche Elektrode wofür? – Eine Übersicht
Weiterführende Informationen:

Rutilelektroden (Typ R)
- Leichte Zündbarkeit und Wiederzündbarkeit
- Stabile Lichtbogenführung
- Geringe Spritzerbildung
- Gutes Nahtaussehen mit feiner Schuppung
- Geeignet für Wechselstrom (AC) und Gleichstrom (DC, meist Minuspol)
Einsatzbereiche:
- Universell einsetzbar für unlegierte und niedriglegierte Stähle
- Ideal für Positionen wie Wannen- oder Horizontalnähte
- Einsatz bei allgemeinen Konstruktionen, Reparaturen und einfachen Bauteilen
Basische Elektroden (Typ B)
- Höhere Anforderungen an die Lichtbogenführung
- Weniger gut zündbar als Rutilelektroden
- Hervorragende mechanische Eigenschaften, insbesondere Zähigkeit
- Schweißnähte sind rissbeständig und eignen sich für dynamische Belastungen
- Arbeiten bevorzugt mit Gleichstrom (DC, Pluspol)
Einsatzbereiche:
- Schweißen von hochbelasteten Bauteilen und Konstruktionen
- Einsatz bei hochfesten, niedriglegierten und unlegierten Stählen
- Geeignet für anspruchsvolle Nahtgüten und schwierige Positionen
Zelluloseelektroden (Typ C)
- Hoher Zelluloseanteil in der Umhüllung
- Sehr kräftiger, tief einwirkender Lichtbogen
- Geeignet für alle Positionen, insbesondere Fallnaht (vertikal abwärts)
- Starke Gasentwicklung während des Schweißens
Einsatzbereiche:
- Rohrleitungsbau und Pipeline-Schweißen
- Arbeiten im Freien, auch unter ungünstigen Bedingungen
- Unlegierte und niedriglegierte Stähle
Hochlegierte Elektroden (z. B. für Edelstahl)
- Korrosions- und säurebeständig
- Speziell abgestimmte Legierungselemente für hohe Festigkeit und Temperaturbeständigkeit
- Gute Zünd- und Schweißeigenschaften
Einsatzbereiche:
- Schweißen von Edelstahl und hochlegierten Stählen
- Anwendungen in der chemischen Industrie, Lebensmitteltechnik und Medizintechnik
Gusseisen-Elektroden
- Spezielle Umhüllung und Kernelemente zur Vermeidung von Rissen im Schweißgut
- Gute Schweißbarkeit trotz spröder Eigenschaften von Gusseisen
Einsatzbereiche:
- Reparaturschweißungen an Gusseisenbauteilen
- Anwendungen in der Instandhaltung von Maschinen oder Motorblöcken
Aluminiumelektroden
- Geeignet für das Schweißen von Aluminium und Aluminiumlegierungen
- Gute Korrosionsbeständigkeit
- Erfordert häufig eine spezielle Schweißtechnik und Vorwärmung
Einsatzbereiche:
- Anwendungen im Fahrzeug- und Schiffbau, Luftfahrt sowie bei Behältern und Rohrleitungen
Spezialelektroden (Hartauftrag und Reparatur)
- Entwickelt für spezifische Anwendungen, z. B. zur Reparatur oder Oberflächenhärtung
- Kerndraht und Umhüllung abgestimmt auf Verschleißschutz oder Wiederaufbau von Material
- Schweißnähte oft besonders widerstandsfähig gegen Abrieb, Hitze oder chemische Einflüsse
Einsatzbereiche:
- Hartauftragsschweißen für Werkzeuge, Baumaschinen und Verschleißteile
- Reparatur von Bauteilen mit spezifischen Anforderungen
Die Wahl der Elektrode hängt von verschiedenen Faktoren wie Material, Schweißposition und Einsatzbereich ab. Während Rutilelektroden eine einfache Handhabung bieten, sind basische Elektroden für anspruchsvollere Aufgaben geeignet. Zelluloseelektroden überzeugen in speziellen Positionen, und hochlegierte Elektroden kommen bei Edelstahl oder korrosionsbeständigen Anwendungen zum Einsatz. Wer die richtige Elektrode wählt, legt den Grundstein für hochwertige und stabile Schweißnähte.