Die Elektrode kann aus verschiedenen Gründen am Werkstück haften bleiben. Dies stellt nicht nur eine Störung des Schweißprozesses dar, sondern kann auch dazu führen, dass die Elektrode beschädigt wird oder die Schweißnaht schlechter wird. Es gibt mehrere Ursachen für das Anhaften der Elektrode, die typischerweise in den Bereichen der Stromstärke, Führungstechnik, Elektrodenwahl und Polung zu finden sind. Jede dieser Ursachen kann das Schweißergebnis erheblich beeinträchtigen.

Ursachen für das Anhaften der Elektrode
Falsche Polung der Elektrode
Wenn die Elektrode nicht korrekt polungsgerecht angeschlossen ist, kann dies dazu führen, dass die Elektrode zu stark am Werkstück haftet. Üblicherweise wird die Rutilelektrode mit dem Minuspol und die basische Elektrode mit dem Pluspol verbunden.
Zu niedrige Stromstärke
Eine zu geringe Stromstärke kann dazu führen, dass der Lichtbogen instabil wird, was das Schweißen erschwert und die Elektrode an der Schweißnaht haften bleibt. Besonders beim Schweißen von dickeren Materialien kann zu wenig Strom zu einer schlechten Lichtbogenerzeugung führen.
Zu hohe Stromstärke
Auf der anderen Seite kann eine zu hohe Stromstärke dazu führen, dass die Elektrode schmilzt und am Werkstück haften bleibt. Dies tritt auf, wenn der Lichtbogen zu stark ist und die Elektrode zu schnell schmilzt, ohne dass der Schweißprozess ausreichend kontrolliert wird.
Falsche Elektrodenführung
Wenn der Schweißer die Elektrode zu schnell oder zu langsam führt, kann dies den Lichtbogen destabilisieren und dazu führen, dass die Elektrode an der Naht kleben bleibt. Eine konstante und gleichmäßige Bewegung ist entscheidend, um das Problem zu vermeiden.
Fehlerhafte Elektrode
Wenn die Elektrode beschädigt oder die Umhüllung zu stark abgenutzt ist, kann sie Probleme bei der Zündung des Lichtbogens und beim Schweißen allgemein verursachen. Dies führt oft dazu, dass die Elektrode schmilzt und festklebt.
Zu große Lichtbogenlänge
Wenn der Lichtbogen zu lang ist, kann dies auch dazu führen, dass die Elektrode am Werkstück kleben bleibt. Ein zu langer Lichtbogen kann zu einer ungleichmäßigen Verteilung des Schweißbades und zu Problemen beim Übergang des Schmelzmaterials führen.
Lösungen, wenn die Elektrode klebt
Stromstärke anpassen
Überprüfen Sie die empfohlene Stromstärke für die verwendete Elektrode und das Material. Stellen Sie sicher, dass die Stromstärke weder zu niedrig noch zu hoch ist. Verwenden Sie den empfohlenen Bereich für die Elektroden, um einen stabilen Lichtbogen und eine gleichmäßige Schweißnaht zu gewährleisten.
Polung prüfen
Stellen Sie sicher, dass die Polung der Elektrode korrekt ist. Achten Sie darauf, dass Rutilelektroden mit dem Minuspol und basische Elektroden mit dem Pluspol verbunden werden. Eine falsche Polung kann zu schlechtem Lichtbogenverhalten und anhaftenden Elektroden führen.
Elektrode richtig führen
Führen Sie die Elektrode in einem konstanten Winkel und in gleichmäßigen Bewegungen. Eine leichte Pendelbewegung kann helfen, den Lichtbogen stabil zu halten und das Risiko des Anhaftens zu minimieren.
Lichtbogenlänge kontrollieren
Achten Sie darauf, dass die Lichtbogenlänge nicht zu lang ist. Halten Sie die Elektrode so, dass der Abstand zwischen der Elektrode und dem Werkstück dem Durchmesser der Elektrode entspricht. Bei basischen Elektroden ist es ratsam, den Lichtbogen kürzer zu halten.
Elektrode auf Beschädigungen prüfen
Überprüfen Sie die Elektrode auf Schäden oder Abnutzung. Eine beschädigte Elektrode kann nicht richtig funktionieren und das Schweißen erschweren. Wechseln Sie die Elektrode, wenn diese Anzeichen von Beschädigungen zeigt.
Hitze abbauen (bei zu hoher Temperatur)
Wenn die Elektrode zu heiß wird und zu schmelzen beginnt, versuchen Sie, die Schweißgeschwindigkeit zu erhöhen, um die Wärmemenge, die in die Elektrode gelangt, zu reduzieren. Alternativ kann die Stromstärke verringert werden, um eine Überhitzung zu vermeiden.
Arbeiten mit einem „Wischverfahren“
Falls die Elektrode kleben bleibt, hilft manchmal ein „Wischverfahren“. Dabei wird die Elektrode mit einer leichten Pendelbewegung über das Werkstück geführt, anstatt sie direkt festzuhalten. Dies kann verhindern, dass die Elektrode am Werkstück haften bleibt.
Schritt-für-Schritt-Ansatz zur Lösung des Problems
- Stellen Sie sicher, dass die Polung korrekt ist – Überprüfen Sie, ob die Elektroden gemäß den Herstellerangaben mit dem richtigen Pol verbunden sind.
- Überprüfen Sie die Stromstärke – Stellen Sie sicher, dass die richtige Stromstärke für die Materialstärke und die Elektrodenart eingestellt ist.
- Kontrollieren Sie die Elektrodenführung – Achten Sie darauf, dass der Lichtbogen nicht zu lang ist und die Elektrode gleichmäßig und in einem konstanten Winkel geführt wird.
- Verwenden Sie eine neue oder unbeschädigte Elektrode – Tauschen Sie beschädigte oder abgenutzte Elektroden aus, um ein reibungsloses Schweißen zu gewährleisten.
Abschließend ist es entscheidend, dass Sie die Schweißtechnik und die Handhabung der Elektrode genau beherrschen. Viele Probleme beim MMA / E-Hand Schweißen, einschließlich des Anhaftens der Elektrode, können durch gezielte Schulung und Erfahrung vermieden werden. Das Erlernen der richtigen Elektrodenführung und -steuerung sowie das Verständnis der Schweißparameter (Stromstärke, Polung, Lichtbogenlänge) sind entscheidend für einen erfolgreichen Schweißprozess.