MMA / E-Hand – Niedriglegierte Stähle

Niedriglegierte Stähle enthalten neben Eisen und Kohlenstoff auch kleinere Mengen an Legierungselementen wie Mangan, Silizium, Chrom oder Nickel. Diese Legierungselemente verbessern die mechanischen Eigenschaften wie Festigkeit, Zähigkeit und Korrosionsbeständigkeit. Aufgrund dieser Eigenschaften werden niedriglegierte Stähle häufig in anspruchsvollen Anwendungen wie dem Bau von Maschinen, Fahrzeugen, Offshore-Konstruktionen oder Druckbehältern verwendet. Das MMA (Metall-Lichtbogen-Handschweißen), auch bekannt als E-Hand-Schweißen, ist eine vielseitige Methode, um diese Stähle effizient zu verschweißen.

Eigenschaften von niedriglegierten Stählen

Niedriglegierte Stähle zeichnen sich durch folgende Merkmale aus:

  • Erhöhte Festigkeit: Durch die Zugabe von Legierungselementen sind sie widerstandsfähiger gegen mechanische Belastungen.
  • Geringe Korrosionsanfälligkeit: Ein geringerer Kohlenstoffgehalt in Kombination mit Legierungselementen verbessert die Korrosionsbeständigkeit, insbesondere gegenüber chemischen Umwelteinflüssen.
  • Verwendung bei höheren Temperaturen: Viele niedriglegierte Stähle bieten eine hohe Hitzebeständigkeit.

Verwendung von Elektroden für niedriglegierte Stähle

Beim Schweißen von niedriglegierten Stählen im E-Hand-Verfahren werden speziell entwickelte Elektroden verwendet, die die unterschiedlichen Anforderungen dieser Stähle berücksichtigen.

  • Basische Elektroden (B):
    • Diese Elektrodentypen sind besonders geeignet für niedriglegierte Stähle, da sie ausgezeichnete mechanische Eigenschaften wie hohe Festigkeit und Zähigkeit gewährleisten.
    • Weniger Spritzer und eine gute Stabilität des Lichtbogens zeichnen diese Elektroden aus.
    • Einsatz bei höher belasteten Konstruktionen oder bei der Schweißung von Konstruktionsstahl mit erhöhter Zugfestigkeit.
  • Rutilelektroden (R):
    • Für weniger anspruchsvolle Anwendungen können auch Rutilelektroden verwendet werden. Diese sind leichter zu handhaben und bieten eine gute Optik der Schweißnaht.
    • Geringe Spritzbildung, jedoch möglicherweise nicht so robust wie basische Elektroden in Bezug auf mechanische Belastbarkeit.

Stromarten

Niedriglegierte Stähle lassen sich sowohl mit Wechselstrom (AC) als auch mit Gleichstrom (DC) schweißen. Der Einsatz von Gleichstrom (DC) wird jedoch für eine stabilere Lichtbogenführung bevorzugt.

Stromstärke und Elektroden

  • Dünne Materialien: Niedrige Stromstärken und kleinere Elektroden
  • Mittlere Materialdicken: Mittlere Stromstärken und größere Elektroden
  • Dicke Materialien: Höhere Stromstärken und größere Elektroden für bessere Durchschmelzung

Vorteile des Schweißens niedriglegierter Stähle im E-Hand-Verfahren

  • Erhöhte mechanische Eigenschaften
    • Niedriglegierte Stähle bieten eine höhere Zugfestigkeit und Zähigkeit, ideal für den Einsatz in hochbelasteten Strukturen.
  • Korrosions- und Hitzebeständigkeit
    • Die Zugabe von Legierungselementen schützt diese Stähle vor Korrosion und ermöglicht ihre Anwendung in verschiedenen Umgebungen, einschließlich feuchter oder chemisch aggressiver Umgebungen.
  • Vielfältige Anwendungen
    • Niedriglegierte Stähle werden in Konstruktions-, Maschinenbau-, Fahrzeug- und Offshore-Anwendungen eingesetzt.

Schweißnahtqualität und Verarbeitung

Die Qualität der Schweißnaht bei niedriglegierten Stählen hängt von der Wahl der richtigen Elektrodentypen, einer korrekten Stromeinstellung und einer sauberen Nahtvorbereitung ab. Unregelmäßigkeiten wie Lunker oder Poren müssen vermieden werden, um die mechanische Belastbarkeit der Schweißnaht nicht zu beeinträchtigen.

Niedriglegierte Stähle sind ideal für Anwendungen, bei denen mechanische Belastbarkeit, Korrosionsbeständigkeit oder Hitzebeständigkeit gefordert sind. Das MMA-Schweißen bietet mit der richtigen Elektrodenwahl eine ausgezeichnete Möglichkeit, diese vielseitigen Materialien effizient und qualitativ hochwertig zu bearbeiten.