Die korrekte Stromstärke ist ein entscheidender Faktor für die Qualität der Schweißnaht beim MMA- bzw. E-Hand-Schweißen. Sie beeinflusst das Schmelzverhalten der Elektrode, die Stabilität des Lichtbogens und den Einbrand in das Werkstück. Eine falsch eingestellte Stromstärke kann zu Schweißfehlern führen, wie ungenügende Durchdringung, Schlackeneinschlüsse oder eine unsaubere Naht.

Herstellerangaben beachten
Auf jeder Elektrodenverpackung gibt der Hersteller einen empfohlenen Bereich für die Stromstärke an. Dieser Wert ist ein guter Richtwert und sollte individuell an die Gegebenheiten angepasst werden. Dabei gilt:
- Untere Grenzwerte:
Geeignet für Wurzellagen oder dünnere Werkstoffe, bei denen ein kleineres Schweißbad notwendig ist. - Obere Grenzwerte:
Für Füll- und Decklagen oder dickere Materialien, bei denen ein größeres Schweißvolumen erforderlich ist.
Konsequenzen falscher Stromstärke
Zu niedrige Stromstärke:
-
- Instabiler Lichtbogen.
- Ungenügende Durchdringung und schlechte Haftung.
- Grobe und ungleichmäßige Naht mit Schlackeneinschlüssen.
Zu hohe Stromstärke:
-
- Überhitzung und übermäßiges Schmelzen der Elektrode.
- Porenbildung und Spritzer.
- Risiko von Materialverzug und Einbrandkerben.
Einstellung am Schweißgerät
Die Stromstärke wird an einem Dreh- oder Druckregler des Schweißgeräts eingestellt. Moderne MMA-/E-Hand-Inverter erleichtern diesen Prozess mit zusätzlichen Funktionen wie:
Die richtige Stromstärke ist essenziell für ein sauberes und sicheres Schweißergebnis. Sie sollte stets in Abhängigkeit vom Elektrodentyp, Werkstückmaterial und den Anforderungen an die Schweißnaht gewählt werden. Herstellerangaben bieten wichtige Orientierungshilfen, und durch Ausprobieren sowie Erfahrung lässt sich die optimale Einstellung für jedes Projekt finden.