Die Umhüllung von Schweißelektroden spielt eine entscheidende Rolle im Lichtbogen-Handschweißen (MMA/E-Hand-Schweißen). Sie beeinflusst nicht nur die Schweißnahtqualität, sondern auch die Handhabung, mechanischen Eigenschaften und das Verhalten der Elektrode während des Schweißprozesses. Nachfolgend werden die wichtigsten Arten von Elektrodenumhüllungen und ihre Eigenschaften vorgestellt.
Die Umhüllung der Elektroden

Die Umhüllung der Elektrode hat mehrere wesentliche Aufgaben
- Lichtbogenschutz: Sie erzeugt Schutzgase, die den Lichtbogen stabilisieren und vor atmosphärischen Einflüssen (z. B. Sauerstoff und Stickstoff) abschirmen.
- Schmelzbadschutz: Die freigesetzten Schlacken legen sich schützend über das Schmelzbad und verhindern Oxidation.
- Zusatzstoffe: Legierungselemente aus der Umhüllung verbessern die mechanischen und chemischen Eigenschaften der Schweißnaht.
- Zünd- und Schweißverhalten: Die Zusammensetzung der Umhüllung beeinflusst das Zündverhalten und die Stabilität des Lichtbogens.
Typen von Umhüllungen
- Basische Umhüllung (Typ B) – Großer Anteil an Erdalkalimetallen, etwa Calciumcarbonat und Flussspat. Für das Schweißen in allen Positionen, ausgenommen der Fallposition (PF). Hohe Risssicherheit und Kerbschlagarbeit des Schweißgutes besonders bei tiefen Temperaturen.
- Rutilumhüllung (R) – Schmilzt langsam ab und bildet viel Schlacke von klebriger Konsistenz. Zum Schweißen von dünnen Blechen geeignet. Für das Schweißen in allen Positionen, ausgenommen der Fallposition (PF).
- Dicke Rutilumhüllung (RR) – Verhältnis von Umhüllung zu Kernstabdurchmesser beträgt mindestens 1,6 : 1. Der hohe Rutilgehalt der Umhüllung ermöglicht gutes Wiederzünden und bildet feinschuppige und gleichmäßige Nähte.
- Rutil-Basische Umhüllung (RB) – Hohe Rutil- und basische Anteile. Gute mechanische Eigenschaften des Schweißguts gute Schweißeigenschaften. Für das Schweißen in allen Positionen, ausgenommen der Fallposition (PF).
- Zelluloseelektroden (Typ C) – Hoher Anteil brennbarer Substanzen in der Umhüllung, insbesondere Zellulose. Hohe Einbrandtiefe, für das Schweißen von Rundnähten an Pipelines in Fallposition (PG).
- Rutil-Zellulose Umhüllung (RC) – Leicht handhabbare Universalelektrode mit vielseitiger Verwendbarkeit im Maschinen-, Stahl-, Schiffs. und Rohrleitungsbau. Für das Schweißen in allen Positionen.
- Sauer Umhüllung (A) – Feiner Tropfenübergang bildet fache und glatte Schweißnähte. Nur begrenzt für das Schweißen in Zwangspositionen geeignet. Für Montage- und Werkstatt sowie Reparaturschweißungen.
Einfluss der Umhüllungsdicke
Die Dicke der Umhüllung hat ebenfalls einen bedeutenden Einfluss auf das Schweißverhalten und die Qualität der Schweißnaht:
- Dünne Umhüllungen: Schnellere Abschmelzrate, geeignet für leichte Schweißaufgaben.
- Dicke Umhüllungen: Bessere Schutzwirkung, jedoch komplexere Handhabung und größere Schlackenbildung.
Kennzeichnung von Elektroden
Elektroden werden nach Normen (z. B. DIN EN ISO 2560) gekennzeichnet, die auch Hinweise auf die Umhüllungsart geben:
- R (Rutil): Geeignet für einfache Anwendungen.
- B (Basisch): Für dynamisch belastete Konstruktionen.
- C (Zellulose): Für Schweißarbeiten in allen Positionen.
- RR (Rutil-raffinierte Mischtypen): Kombiniert Rutil- und basische Eigenschaften.
Die Wahl der richtigen Elektrodenumhüllung hängt von Material, Einsatzbereich und Schweißposition ab. Während Rutilelektroden durch einfache Handhabung überzeugen, bieten basische Elektroden höchste Qualität und Festigkeit. Zelluloseumhüllungen sind für spezielle Positionen geeignet, und hochlegierte Umhüllungen kommen bei anspruchsvollen Materialien zum Einsatz. Wer die Eigenschaften der Umhüllungen kennt, erzielt optimale Schweißresultate.